ARCHITEKT & ENTWICKLER
Wir berei-chern die Skyline
Ben van Berkel und sein Team von UNStudio stehen vor der Herausforderung, ein seit Jahrzehnten vom urbanen Leben getrenntes Areal wieder mit der City zu verbinden. Der Architekt Ben van Berkel kreiert mit seinen vier Türmen ein begeisterndes Ensemble – aber auch ein multifunktionales Quartier, das den Innenstadtbereich belebt. Es entsteht eine neue Nachbarschaft für ganz Frankfurt.
Ben van Berkel
Der Architekt Ben van Berkel über unsichtbare Herausforderungen und warum FOUR für ihn persönlich ein ganz besonderes Projekt ist.
„Mit subtilen Knicken und Verschiebungen erzeugen wir dynamische, räumliche und visuelle Beziehungen zwischen den vier Türmen.“
Herr van Berkel, was verbirgt sich hinter dem United Network bei UNStudio?
Wir verstehen darunter ein Netzwerk von Spezialisten. Neben Architekten arbeiten wir mit Künstlern, Neurowissenschaftlern oder einem Datenanalysten zusammen, um unsere Ideen zu entwickeln. Unser Ziel ist es, eine möglichst breite Intelligenz zu integrieren und dadurch auch unsere Projekte wachsen zu lassen.
Beim Projekt FOUR sagen Sie, es gehe nicht nur um die Türme, sondern darum, ein Viertel wiederzubeleben – wie gehen Sie ein solches Vorhaben an?
Unsere Herangehensweise bezeichne ich als Planung im Uhrzeigersinn. Wir fragen uns, wie die Leute Ihren Tag verbringen? Wann stehen Sie auf, welche Wege gehen Sie, welche Infrastruktur nutzen Sie, wo halten Sie sich auf? Daraus leiten wir ab, welche Räume wir schaffen müssen, damit sich die Menschen im FOUR wohlfühlen.
Welche Bedeutung hat das Projekt für Sie persönlich?
Es ist ein Geschenk. Als Architekt erhält man nicht oft die Möglichkeit, einen Entwurf für einen so wichtigen Standort mit so viel ungenutztem Potenzial zu entwickeln, der seit mehr als 45 Jahren nahezu unzugänglich ist. Ein völlig neues Stadtviertel zu entwerfen und Wege zu finden, diesen zentralen Ort sowohl für die Stadt als auch für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist eine Möglichkeit, wie Sie sich einem Architekten auf diesem Niveau nur selten bietet. Die vier Türme sind dabei sicher visuell das prominenteste Element. Aber für einen Designer gibt es auf diesem Gelände noch viele andere, ich nenne Sie unsichtbare, Herausforderungen. Zum Beispiel die Frage, wie sich das Areal wieder mit der City verbinden lässt und wir dabei einen multifunktionalen und lebendigen Innenstadtbereich kreieren?
Und wie lautet Ihre Antwort auf diese Frage?
Wir reden in unserem Gestaltungskonzept von einer Stadt für alle. Unsere Planung zielt auf eine ausgewogene Mischung aus Arbeit, Wohnen, Entspannung und Erholung. Wir bauen neue Verbindungswege, Passagen und Plätze innerhalb des Geländes, um das Areal mit der Innenstadt wieder zu verbinden. Die von uns vorgeschlagene Infrastruktur schafft ein neues Wegenetz zwischen Bankenviertel, Roßmarkt, Kaiserplatz und den Einkaufsstraßen der Goethestraße bis hin zur Alten Oper. Finanzbezirk und Innenstadt wachsen wieder zusammen.
Sie sprechen von einer „Stadt für alle“. Wie kann die Öffentlichkeit das Areal denn nutzen?
Das Gelände wird über viele öffentlich zugängliche Flächen verfügen, zum Beispiel einen imposanten Dachgarten, einen Stadtplatz, eine Kindertagesstätte, zwei Hotels, eine Foodhall, zahlreiche Restaurants und Geschäfte. Diese Angebote im Podium locken die Menschen in das neue Stadtviertel und erhöhen die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt erheblich.
„Wir fragen uns, wie die Leute Ihren Tag verbringen? Wann stehen Sie auf, wo gehen Sie lang, welche Infrastruktur nutzen Sie, wo halten Sie sich auf?“
Wie verteilen Sie Büros, Wohnungen, Restaurants, Cafés und Hotels denn auf die Türme?
Zwei Türme sind für Wohnzwecke und Longstays vorgesehen, auch mit einem Anteil geförderter und preisreduzierter Wohnungen, um eine Mischung der Milieus zu erreichen. Die beiden anderen Türme beherbergen Büros, im Podium eröffnet ein Hotel. Die Türme werden den zentralen Platz vollständig umrahmen. Die denkmalgeschützten Fassaden der Junghofstraße werden integriert und bleiben erhalten. Die unterschiedliche Ausrichtung und Höhe der vier Türme schafft Variationen innerhalb der Skyline, zusammen mit subtilen Knicken und Verschiebungen in den einzelnen Gebäuden erzeugen wir dynamische räumliche und visuelle Beziehungen zwischen den vier Türmen.
FOUR verändert die berühmte Skyline der Stadt?
Ich sage, wir bereichern die Skyline. Die fast skulpturale Familie von Türmen erzeugt den einzigartigen Eindruck einer zusammenhängenden Nachbarschaft innerhalb der Skyline und unterstreicht die Bedeutung dieses Stadtteils.
Gross & Partner
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Einzigartige Projekte
Das Knowhow von Groß & Partner entsteht aus dem perfekten Zusammenspiel der besten Architekten, Ingenieure, Baufachkräfte und Vermarktungsspezialisten. In den zurückliegenden Jahren realisierten wir deutschlandweit zahlreiche außergewöhnliche Quartiersentwicklungen. FOUR reiht sich in diese Liste ambitionierter und einzigartiger Projekte ein.
DAS UNTERNEHMEN
- Gründung: 1992 in Berlin
- Mitarbeiter: 238
- Bebaute Quadratmeter seit 1985: 1,4 Millionen
- Realisierte Projekte: 94
- Geschäftsführer: Jürgen Groß, Nikolaus Bieber, Peter Matteo, Martin Hahn, Jens Hausmann
Referenzen
- One Forty West
- The Docks
- Ma’ro
- Westhafen Quartier
- The Spin
- Gateway Gardens
- Überseequartier in Hamburg
- Deutsche Börse Group, Eschborn (erstes Bürogebäude mit Leed-Platinum-Zertifizierung)